Kassandra
Eine Lesung nach der Erzählung von Christa Wolf
Kassandra
Eine Lesung nach der Erzählung von Christa Wolf
WARUM HÖREN WIR KASSANDRAS RUFE NICHT?
Heute kennen wir Kassandra als die größte Seherin der Geschichte. Früher hielten sie die meisten für verrückt. Weil sie den Gott Apoll im Bett verschmäht hatte, verdammte dieser sie kurzerhand: Niemand sollte ihren Prophezeiungen Glauben schenken. Als Kassandra vor der Zerstörung Trojas warnt, lachen die Trojaner sie aus. Es kommt, wie es kommen musste: Paris raubt Helena, die Griechen ziehen in den Krieg und Troja fällt. Kassandra aber wird von Agamemnon, dem griechischen König verschleppt...
Christa Wolfs Erzählung „Kassandra“ erschien im Jahr 1983. Ähnlich wie Heiner Müller oder Volker Braun greift sie auf die griechische Antike zurück, um aktuelle Macht- und Gewaltverhältnisse offenzulegen. Fast vierzig Jahre nach der Veröffentlichung ist die Frage, wie wir auf die Warnungen vor einer dunklen Zukunft reagieren, aktueller denn je.
Es liest: Lisa Scheibner
Dramaturgie / Einrichtung: Joris Löschburg
Ausstattung: Dorit Lievenbrück