Ende des Regenbogens, Das
BRD 1979, 16 mm, Farbe,107 Min.
Es ist die Geschichte Jimmis, der vom Strich und Kleinklau so mager lebt, dass er immer wieder davon redet, sich Arbeit suchen zu wollen. Aber wie geht man das an, wenn man es nie gelernt hat. Der Zufall führt ihn in eine Berliner Wohngemeinschaft von Studenten. Diese Studenten besitzen eine so naive Mitleidsfähigkeit, dass sie seinen Sprüchen den nötigen Ernst entgegenbringen und ihm bis zur Verschaffung von Papieren und Arbeit Unterkunft gewähren wollen.
Aber was für Studenten eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich einen Ausweis zu beantragen oder eine Steuerkarte zu besorgen, ist für einen Jugendlichen, der die Hälfte seines Lebens auf der Straße zugebracht hat, der kaum lesen kann, Behörden nur als Strafverfolgungsinstitutionen kennt, eine unüberwindbare Hürde, endlos weit wie der Schatz am Ende des Regenbogens.
Schon der erste Gang zur Meldestelle ist erfolglos, weil die Geburtsurkunde fehlt. Die haben seine Eltern, vor denen er ja gerade vor Jahren immer wieder geflüchtet ist. Zwar quält er sich zu seinen Eltern hin, aber wieder ist die Spannung unerträglich. Es kommt zur gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Jimmi und seinem Vater, als dieser seinen Fernsehnachmittag gestört und den bedingungslosen Gehorsam der Kinder durch Jimmi in Frage gestellt sieht. Jimmi flüchtet, ohne die Geburtsurkunde erhalten zu haben.
Jimmis Bedürfnisse sind gering, seiner Lage angepasst, unbefriedigte Wünsche aus der Kindheit: Kekse, Bonbons, Zigaretten, Würstchen. Aber selbst diese Kleinigkeiten muss er durch Bettelei, Betrug oder Diebstahl erwerben. Der Griff in die frei zugängliche Haushaltskasse der Studenten bleibt nicht aus. Er nimmt nicht alles, nur einen Schein, um Zigaretten zu kaufen. Aber den gibt er dann doch vollständig aus und erlebt einen glücklichen Abend mit einem gerade kennengelernten Mädchen.
Die Studenten möchten ihn am liebsten rausschmeißen, obgleich sie seine Lage verstehen. Nur einer tut genau das Gegenteil, spielt Vater und Mutter zugleich, lehrt ihn Arbeit suchen, führt ihn durch das Gewirr der Stellenanzeigen, bringt ihm das Telefonieren bei.
Aber bei den Arbeitgebern vorstellen muss sich Jimmi allein, den Lebenslauf im Vorzimmer schreibt ihm auch kein anderer. Was sollte er auch Gewinnendes schreiben, ohne zu lügen.
Aber immerhin bleibt er bei der Stange. Seine Aggressivität verringert sich, und sein Liebesbedürfnis wird deutlicher. Aber es ist zu umfassend, als dass es erfüllt werden könnte, bezieht sich auf Frauen wie auf Männer. Die Studentin in der Wohngemeinschaft lehnt ihn ab, weil sie ihre Kraft für ihren Beruf als Lehrerin aufheben will. Der Student, der ihm hilft, geniert sich. Seine neue Freundin hat zu viele eigene Probleme und sucht ihren Ausweg in Drogen. In einem üppigen Hähnchen-Essen, das Jimmi für die Studenten aus einem Einbruchserlös arrangiert, zeigt er rührend seine Dankbarkeit, aber auch seinen Versuch, der ständigen Abhängigkeit zu entrinnen.
Eines Tages erscheint Jimmi fast zu früh, jedenfalls als erster bei einer Arbeitsstelle, wirkt harmlos und bemüht und wird eingestellt. Mit einem unbändigen Arbeitseifer reagiert er am ersten Arbeitstag auf das verblüffende Ergebnis. Schon am zweiten Tag jedoch fühlt er sich zu sicher; er versucht nicht mehr zu verbergen wie ihn die ungewohnte Tätigkeit erschöpft, läßt seine Verspieltheit erkennen, versagt vor komplizierten Aufgaben - und schon ist er wieder gekündigt. Der Lohn, den er erhält, der Schatz, der ihm am Ende des Regenbogens zugedacht ist, reicht nicht einmal für eine neue Hose, die er bitter nötig hätte; nur für ein paar Spielautomaten und etwas Pizza. Die vielen Dämpfer die er hat einstecken müssen, sind mit diesem Lohn nicht entlohnt.
Er ist zu stolz, weiter von den Studenten abhängig sein zu müssen und verläßt die Wohngemeinschaft. Aber dieses kleine verbitterte Heldentum fordert Opfer. Er weiß, wo die Oma seiner Freundin das Geld versteckt hält. Als er mit seinem Kumpel die Freundin besuchen will und sie nicht da ist, stiehlt er das Geld aus dem Versteck. Die Oma erwischt sie und wird von dem Kumpel vor Schreck niedergeschlagen. Sie flüchten. Ein kleiner Junge sieht sie und wird sie identifizieren können.
Programm
"Stummfilm mit Musikbegleitung" Live: Alexander Kraut
DAS ALTE GESETZ
Regie: Ewald André Dupont
Dtld. 1923, s/w, 130 Min.
Darsteller: Henny Porten, Ruth Weyher u.a.
Fabrik Kino 1
Dtld. 1923, s/w, 130 Min.
Darsteller: Henny Porten, Ruth Weyher u.a.
Fabrik Kino 1
- Do 21.11. 19:30 Uhr
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WELTWECHSEL - MENSCH-MACHT-KLIMA
DAS SALZ DER ERDE
Regie: Wim Wenders, Juliano Rebeiro Salgado
Frankreich/Italien/Brasilien 2014, teilw. s/w, 110 Min., teilw. OmU,
Frankreich/Italien/Brasilien 2014, teilw. s/w, 110 Min., teilw. OmU,
- Do 21.11. 20:00 Uhr
- Fr 22.11. 20:00 Uhr
- Sa 23.11. 20:00 Uhr
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"Gedreht in MV" - "film & gespräch"
DANN GEHSTE EBEN NACH PARCHIM
Regie: Dieter Schumann
BRD 2024, Farbe, 98 Min.
Fabrik Kino 1
BRD 2024, Farbe, 98 Min.
Fabrik Kino 1
- Fr 22.11. 19:30 Uhr
- Sa 23.11. 18:00 Uhr
- So 24.11. 18:00 Uhr
- Mo 25.11. 18:00 Uhr
- Di 26.11. 18:00 Uhr
- Mi 27.11. 18:00 Uhr
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THE BEAST
Regie: Bertrand Bonello
Frankreich/Kanada 2023, Farbe, 146 Min., OmU
Darsteller: Léa Seydoux, George MacKay
Fabrik Kino 1
Frankreich/Kanada 2023, Farbe, 146 Min., OmU
Darsteller: Léa Seydoux, George MacKay
Fabrik Kino 1
- Sa 23.11. 20:15 Uhr
- So 24.11. 20:15 Uhr
- Mo 25.11. 20:15 Uhr
- Di 26.11. 20:15 Uhr
- Mi 27.11. 20:15 Uhr
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Abenteuer Kinderkino
DIE REISE DER PINGUINE
Regie: Luc Jacquet
F, 2005, 82 Min., Dokumentationsfilm, dtF, FSK ohne Alterbeschränkung
Fabrik Kino 1
F, 2005, 82 Min., Dokumentationsfilm, dtF, FSK ohne Alterbeschränkung
Fabrik Kino 1
- So 24.11. 15:30 Uhr
- Di 26.11. 15:30 Uhr
Kinderfilm
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"Cities for Life"
NAHSCHUSS
Regie: Franziska Stünkel
BRD 2020, Farbe, 116 Min.
Darsteller: Lars Eidinger, Devid Striesow, Luise Heyer u. a.
Fabrik Kino 1
BRD 2020, Farbe, 116 Min.
Darsteller: Lars Eidinger, Devid Striesow, Luise Heyer u. a.
Fabrik Kino 1
- Do 28.11. 18:00 Uhr
- Fr 29.11. 18:00 Uhr
- Sa 30.11. 18:00 Uhr
- So 01.12. 18:00 Uhr
- Mo 02.12. 18:00 Uhr
- Di 03.12. 18:00 Uhr
- Mi 04.12. 18:00 Uhr
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"Filmwunsch" - "Reihe Künstlerporträts"
SHANE
Regie: Julien Temple
USA/GB/Irland 2021, Farbe, 130 Min., OmU
Fabrik Kino 2
USA/GB/Irland 2021, Farbe, 130 Min., OmU
Fabrik Kino 2
- Do 28.11. 20:00 Uhr
- Fr 29.11. 20:00 Uhr
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"Reihe Künstlerporträts"
MÜNTER & KANDINSKY
Regie: Marcus O. Rosenmüller
BRD 2024, Farbe, 126 Min.
Darsteller: Vanessa Loibl, Vladimir Burlakov u.a.
Fabrik Kino 1
BRD 2024, Farbe, 126 Min.
Darsteller: Vanessa Loibl, Vladimir Burlakov u.a.
Fabrik Kino 1
- Do 28.11. 20:15 Uhr
- Fr 29.11. 20:15 Uhr
- Sa 30.11. 20:15 Uhr
- So 01.12. 20:15 Uhr
- Mo 02.12. 20:15 Uhr
- Di 03.12. 20:15 Uhr
- Mi 04.12. 20:15 Uhr
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