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Kinder aus No. 67 oder Heil Hitler, ich hätt gern'n paar Pferdeäppel, Die

BRD 1980, 16 + 35 mm, Farbe, 103 Min. FSK: ab 12 Jahre Prädikat: besonders wertvoll

      Die Freunde Paul und Erwin gehören zur Bande der Kinder aus dem Hinterhof des Mietshauses Nr. 67. Wenn sie nicht bei den Bandennachmittagen sind oder Arbeiten für die Familie übernehmen müssen, sind die unterwegs um Geld zu verdienen. Sie wollen endlich einen Lederfußball zum Kicken haben. Pauls Familie gerät durch die Arbeitslosigkeit des Vaters immer mehr in Not. Deswegen kann sich Paul auch gar nicht an Erwins neuer Idee begeistern, mit der er die ganze Bande angesteckt hat: die wollen ein großes Maskenfest im Hinterhof veranstalten. Erwin hat mit Miriam, dem Mädchen aus dem Maskenverleih im Vorderhaus, Freundschaft geschlossen; dort treffen sich die Kinder jetzt zum Basteln. Aber während die Vorbereitungen für das Fest laufen, wird die Lage für Pauls Familie immer bedrohlicher. Die Miete kann nicht mehr bezahlt werden. Die Bande reagiert sofort, als der Gerichtsvollzieher durch den Hinterhof in Richters Wohnung geht. Das Fest wird zum Wohltätigkeitsfest erklärt, und schließlich kann Erwin im Trubel des Maskenballs verkünden, dass der Erlös ausreicht, um die Miete für Richters zu bezahlen. Ein Jahr später, 1933, gibt es die Bande aus dem Hinterhof der Nr. 67 nicht mehr. Ein Teil der Kinder hat sich der HJ oder dem BDM angeschlossen, Erwin ist nach der Verhaftung seines Vaters immer mehr isoliert. Sogar Paul ist jetzt lieber mit den anderen auf dem Fußballfeld, als mit Erwin zusammen. Miriam wird mit ihrer Tante Deutschland verlassen. Bei Brackmanns, Erwins Familie, werden die Fenster geschlossen, damit niemand mithören kann. Im Haus Nr. 67 hängen jetzt Hakenkreuzfahnen - und schließlich trägt auch Paul die Uniform der Hitlerjugend. Ein guter Film für Kinder ist auch ein Film für Erwachsene, denn jeder Erwachsene trägt die Geschichte seiner Kindheit in sich. Man ist aber nicht nur durch sein Elternhaus, sondern auch durch die Umwelt und die politischen Verhältnisse, in denen man aufgewachsen ist, geprägt. Da die Kinder von früher die Eltern und Großeltern von heute sind, kann dieser Film in zweifacher Hinsicht zur Erinnerung beitragen: einerseits zur geschichtlichen und andererseits zur persönlichen. Aus der Vergangenheit lernen, bedeutet nicht nur aus der Geschichte lernen, sondern auch aus der eigenen Entwicklung. Sich noch mal auf die eigene Kindheit einlassen, versuchen herauszufinden, welche Gefühle, Phantasien und Wünsche man auf dem Weg zum Erwachsenwerden auf der Strecke gelassen hat; vielleicht können dadurch eingefahrene Verhaltensweisen und Normen infrage gestellt, ungenutzte Möglichkeiten entdeckt und neue Anfänge gefunden werden. Ein Spielfilm kann nicht die Aufgabe übernehmen, faktisches Wissen zu vermitteln oder historische Analyse zu liefern, aber über das Miterleben dessen, was Menschen betrifft oder betroffen hat, Wachsamkeit für das alltägliche Geschehen erzeugen und den Blick und das Bewusstsein für die historischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge öffnen. Pauls Entwicklung macht deutlich, wie leicht man in eine Strömung hineingeraten kann. Und auch heute nehmen die meisten die gesellschaftlichen Verhältnisse als gegeben hin, statt einzugreifen und zu versuchen, sie zu verändern wie Erwin und seine Familie. Dieser Film will auch Kindern und Jugendlichen den Zugang und die Beschäftigung mit Fragen und Problemen, die an den Schnittpunkten zwischen gesellschaftlichen, politischen Ereignissen und der persönlichen Welt stattfinden, ermöglichen. Auch im Zusammenleben der Menschen zeigt sich, welcher Art die nationalsozialistische Herrschaft war. Wir haben versucht, den Film so aufzubauen, das sich immer ein Handlungsstrang ergibt, der die Jüngeren durch den Film führt und sie mit Spaß und Spannung am Leben von Erwin, Paul und den Kindern aus Nr. 67 teilhaben lässt. Es sind aber im Film auch all die Informationen enthalten, die durch genaue Rekonstruktion der Zeit sichtbar werden, auch wenn sie von den Jüngeren noch nicht erfasst werden können. Denn kaum einer unter den Jugendlichen weiß, wer August Bebel war und was Lotte damit ausdrücken will, wenn sie dem Vater, der nach begonnener Verhaftungswelle den „Vorwärts” verbrennt, auffordert: „Verbrenn doch lieber deinen doofen Bebel.” Usch Barthelmeß-Weller / Werner Meyer über Ihren Film

      Programm

      RIEFENSTAHL

      "Die Erinnerung darf nie enden"

      RIEFENSTAHL

      Regie: Andres Veiel
      BRD 2024, 120 Min.

      Fabrik Kino 1
      • Di 10.12. 18:00 Uhr
      • Mi 11.12. 18:00 Uhr
      ANORA

      ANORA

      Regie: Sean Baker
      USA 2024, Farbe, 140 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Mikey Madison, Mark Eydelshteyn u.a.

      Fabrik Kino 1
      • Di 10.12. 20:15 Uhr
      • Mi 11.12. 20:15 Uhr
      EIN JUNGE NAMENS WEIHNACHT

      ABENTEUER KINDERKINO

      EIN JUNGE NAMENS WEIHNACHT


      Spielfilm

      Fabrik Kino 1
      • Di 10.12. 15:30 Uhr
      JUNGE LEUTE IN DER STADT

      "DEFA-Filmreihe"

      JUNGE LEUTE IN DER STADT

      Regie: Karl Heinz Lotz
      DDR 1985, Farbe, 85 Min.
      Darsteller: Mirko Haninger, Ulrike Krumbiegel, Sylvester Groth u.a.

      Fabrik Kino 2
      • Do 12.12. 02:00 Uhr
      • Fr 13.12. 20:00 Uhr
      DER BUCHSPAZIERER

      DER BUCHSPAZIERER

      Regie: Ngo The Chau
      BRD 2023, Farbe, 98 Min.
      Darsteller: Christoph Maria Herbst, Yuna Bennetti u.a.

      Fabrik Kino 1
      • Do 12.12. 18:00 Uhr
      • Fr 13.12. 18:00 Uhr
      • So 15.12. 18:00 Uhr
      • Mo 16.12. 18:00 Uhr
      • Di 17.12. 18:00 Uhr
      • Mi 18.12. 18:00 Uhr
      THE ROOM NEXT DOOR

      THE ROOM NEXT DOOR

      Regie: Pedro Almodovar
      Spanien 2024, Farbe, 110 Min., dt. Fassung
      Darsteller: Tilda Swinton, Julianne Moore u.a.

      Fabrik Kino 1
      • Do 12.12. 20:15 Uhr
      • Fr 13.12. 20:15 Uhr
      • So 15.12. 20:15 Uhr
      • Mo 16.12. 20:15 Uhr
      • Di 17.12. 20:15 Uhr
      • Mi 18.12. 20:15 Uhr
      PROJEKT  DES INGENIEURS PRIGHT

      Stummfilm mit Musikbegleitung

      PROJEKT DES INGENIEURS PRIGHT

      Regie: Lew Kuleschow
      Russland 1918, s/w, 100 Min.

      Fabrik Kino 1
      • Sa 14.12. 19:30 Uhr
      DIE LEGENDE VOM WEIHNACHTSSTERN

      ABENTEUER KINDERKINO

      DIE LEGENDE VOM WEIHNACHTSSTERN


      Spielfilm

      Fabrik Kino 2
      • So 15.12. 15:30 Uhr
      • Di 17.12. 15:30 Uhr
      NATASCHAS TANZ

      NATASCHAS TANZ

      Regie: Jos Stelling,
      Niederlande 2024, s/w, 101 Min., OmU
      Darsteller: Willem Voogd, Ram Reurink u.a.

      Fabrik Kino 1
      • Do 19.12. 18:00 Uhr
      • Fr 20.12. 18:00 Uhr
      • So 22.12. 20:15 Uhr
      • Mo 23.12. 20:15 Uhr
      ARCHITECTON

      ARCHITECTON

      Regie: Victor Kossakovsky ("Gunda", "Aquarela")
      BRD/Frankreich 2024, Farbe, 102 Min., OmU

      • Do 19.12. 20:00 Uhr
      • Fr 20.12. 20:00 Uhr
      • Sa 21.12. 20:00 Uhr
      TANDEM - IN WELCHER  SPRACHE TRÄUMST DU?

      „Filmwunsch“ - „film & gespräch“

      TANDEM - IN WELCHER SPRACHE TRÄUMST DU?

      Regie: Claire Burger
      Frankreich/BRD/Belgien 2024, Farbe, 101 Min., teilw. OmU
      Darsteller: Josefa Heinsius, Lilith Grasmug, Nina Hoss u.a.

      Fabrik Kino 1
      • Do 19.12. 20:15 Uhr
      • Fr 20.12. 20:15 Uhr
      • So 22.12. 18:00 Uhr
      • Mo 23.12. 18:00 Uhr
      • Mi 25.12. 20:15 Uhr
      KARL VALENTIN - DIE  BELIEBTESTEN KURZFILME

      Zum Kurzfilmtag

      KARL VALENTIN - DIE BELIEBTESTEN KURZFILME

      Regie: Karl Ritter, Carl Lamac, Hans H. Zerlett und Karl Valentin
      Dtld. 1932 bis 1936, 5 Kurzfilme, insg. 115 Min.

      Fabrik Kino 1
      • Sa 21.12. 18:00 Uhr
      • Sa 21.12. 20:15 Uhr
      • Mi 25.12. 18:00 Uhr
      ELISE UND DAS VERGESSENE WEIHNACHTSFEST

      ABENTEUER KINDERKINO

      ELISE UND DAS VERGESSENE WEIHNACHTSFEST



      Fabrik Kino 1
      • So 22.12. 15:30 Uhr
      • Mi 25.12. 15:30 Uhr
      • Do 26.12. 15:30 Uhr
      DIE RÜCKKEHR  DES FILMVORFÜHRERS

      DIE RÜCKKEHR DES FILMVORFÜHRERS

      Regie: Orkhan Aghazadeh
      BRD/Frankreich 2024, Farbe, 90 Min., OmU
      Darsteller: Samid Idrisov, Ayaz Khaligov u. a.

      Fabrik Kino 1
      • Do 26.12. 18:00 Uhr
      • Fr 27.12. 18:00 Uhr
      • Sa 28.12. 18:00 Uhr
      • So 29.12. 18:00 Uhr
      • Mo 30.12. 18:00 Uhr
      I DANCE, BUT MY HEART  IST CRYING - ICH TANZ,  ABER MEIN HERZ WEINT

      I DANCE, BUT MY HEART IST CRYING - ICH TANZ, ABER MEIN HERZ WEINT

      Regie: Christoph Weinert
      Schweiz 2024, Farbe, 94 Min., OmU

      Fabrik Kino 2
      • Do 26.12. 20:00 Uhr
      • Fr 27.12. 20:00 Uhr
      • Sa 28.12. 20:00 Uhr
      BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS THOMAS MANN

      "Reihe Künstlerporträts"

      BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS THOMAS MANN

      Regie: André Schäfer
      BRD 2024, Farbe, 95 Min.
      Darsteller: Sebastian Schneider, Nils Rovira-Munoz

      Fabrik Kino 1
      • Do 26.12. 20:15 Uhr
      • Fr 27.12. 20:15 Uhr
      • Sa 28.12. 20:15 Uhr
      • So 29.12. 20:15 Uhr
      • Mo 30.12. 20:15 Uhr
      BUSTERS WELT

      ABENTEUER KINDERKINO

      BUSTERS WELT


      Spielfilm

      Fabrik Kino 1
      • So 29.12. 15:30 Uhr
      • Di 31.12. 15:30 Uhr