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Nenads weite Reise

Nenad Djapic

Eröffnung: 03.02.2023
Datum: von 03.2. bis 23.4.2023
Uhrzeit: Vernissage am Freitag, 3. Februar 2023 um 19.30 Uhr, 4.2. bis 23. April tgl ausser Mo 17:00
Ort: Galerie

Mit großer Leidenschaft und körperlich großem Gestus werfen die Trommlerinnen ihre Arme in die Luft. Wir, die Betrachter wohnen dem kurzen Moment der Stille bei und doch liegt eine Spannung in der Luft. Denn die vielen Trommeln vor ihnen verheißen, dass es wohl in kurzer Zeit richtig laut werden könnte. Dennoch, dieser kurze Moment erscheint magisch und das liegt wohl auch an der Art, wie die einzelnen Farbschichten, die Nenad Djapic lasierend übereinander geschichtet hat und  diese Trommlerinnen und ihre Trommeln so ganz zart und traumhaft wirken lässt. Auf vier großen Leinwänden ist diese Szenerie des Bildes „Trommeln“ gemalt, so groß, dass der Maler, Autor und Filmemacher Nenad Djapic daneben fast klein wirkt. Dabei ist Nenad Djapic alles andere als klein und das in mehrfacher Hinsicht. Denn der 1948 im ehemaligen Jugoslawien geborene Djapic, gehört zu eben jenen Künstlern, die sich nie auf nur eine Kunstgattung oder einen künstlerischen Ausdruck festlegen wollen und er findet für diesen Umstand eine unprätentiöse und, typisch für Djapic, humorvolle Erklärung:

„Als jemand, der immer auch in mehreren Sprachen zu Hause war und dabei seine Muttersprache aus ganz konkreten Gründen mächtig vernachlässigt hat, habe ich in keiner anderen Sprache Heimat gefunden. Dasselbe gilt für meine Suche nach "bildnerischem" Ausdruck, Stil oder Sprache. Ich habe, wo auch immer, Gefundenes ohne Absicht oder Kalkül schamlos verwertet und ausgemolken, um meinem Affen Zucker zu geben, in der Hoffnung, die Betrachter konnten damit irgendwie, irgendwas anfangen. Wenn das der Fall war, fand ich es erbauend. Wenn nicht, hielt ich das nicht für meinen Fehler, mein Scheitern oder mein Ungeschick. Wenn das nicht der Fall war, habe ich das Beispiel Van Goghs bemüht und mich als den, von Zeitgenossen Unverstandenen deklariert, wohlwissend, dass solche Vergleiche immer hinken.“

Tatsächlich ist das künstlerisch bildende Oeuvre des Nenad Djapics sehr vielfältig und reicht von Malerei bis Zeichnung, wobei auch hier die Grenzen zu Schrift und Text fließend sind.  Immer wieder sind es Bilder, die in der Kombination zu dem Titel oder eingeschriebenen Texten einen gekonnten Wortwitz und Spielerei in Bezug auf das Dargestellte offenbaren und damit ähnlich wie das Oeuvre eines Paul Klees funktionieren. Bildnerisch aber spinnen sich gerade in den Zeichnungen mit Kugelschreiber Bezüge zu Comic- oder Graphic Novel - KünstlerInnen, wie etwa Anke Feuchtenberger.

Die Galerie für gegenwärtige Kunst der Alten Kachelofenfabrik zeigt nun das stilistisch vielfältige Werk der letzten 20 Jahre von Nenad Djapic und zeigt zur Finissage am 12. März 2023 um 15 Uhr auch seinen Kinderfilm „Newenas weite Reise“ von 2001.

Wir sind sehr glücklich darüber zur Vernissage am Freitag, 3. Februar ab 19.30 Uhr, Nenad Djapic nach 20 Jahren wieder in der Alten Kachelofenfabrik  willkommen zu heißen und seine neue Ausstellung mit einem Künstlergespräch eröffnen zu können.

Die Ausstellung bis zum 23. April verlängert worden (immer Dienstag bis Sonntag 17 - 22 Uhr).