Die möblierte Landschaft
Christina Pohl
„Die möblierte Landschaft“ – Gemalte Orte der Ruhe und Ironie
Die Ausstellung „Die möblierte Landschaft“ zeigt die Werke von Christina Pohl als glückselige Kunst-Orte. In ihren farbintensiven Gemälden entstehen weite, atmosphärische Landschaften. Dort werden vereinzelt Bäume, Häuser, Gartenzäune, Blumen, Bahnschienen gekonnt ins Bild gesetzt oder launige Wolkengebilde ziehen mit spielerischer Leichtigkeit durchs Bild – und vermitteln auf den ersten Blick eine große Ruhe und Harmonie.
Christina Pohl entscheidet sich in ihren mit Öl gemalten Landschaften bewusst für eine reduzierte Bildsprache. Das „Mobiliar“ ihrer Kompositionen bleibt spärlich – und gerade dadurch entsteht viel Raum für Farbe und Fläche. Es ist eine gestalterische Entscheidung, die der Bildruhe den Vorrang gibt.
Eine Ruhe, die im Kontrast zum realen Alltag steht, der uns mit Bilderfluten und einer Gleichzeitigkeit von Informationen oft überfordert. Gleichzeitig ist diese Reduktion nicht nur Ausdruck von Sehnsucht, sondern auch ein subtiles Mittel der Kritik. Denn Christina Pohl kommentiert mit leiser Ironie die Idee der „gemachten“ Landschaft – also jene durch Menschenhand gezähmte Natur: akkurat gestutzte Hecken, geometrisch platzierte Baumreihen oder makellos gemähte Rasenflächen, auf denen kein Halm aus der Reihe tanzt.Die gebürtige Berlinerin, die heute in der Uckermark lebt, setzt in diese kontrollierte Landschaftsgestaltung ihrer Ölgemälde und Drucke oft auch ein ornamentales Gegenbild entgegen: Hier erscheint die Natur üppig und wild zurückzukehren – als dichtes Geflecht aus Blättern und Blüten, das sich etwa auf Tischdecken oder Möbelbezügen wiederfindet.
So schafft Christina Pohl in ihren Werken Orte der Stille, aber auch der Reflexion – poetisch, witzig und kritisch zugleich.
Die Ausstellung wird am Freitag, den 6. Juni um 19.30 Uhr mit einem Gespräch mit der Künstlerin eröffnet und lockt die Besucher noch bis zum 13. Juli in die Galerie für gegenwärtige Kunst in der Alten Kachelofenfabrik Neustrelitz.
Text: Marieken Matschenz