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Holm Heinke
Man kann es wohl unumwunden und anerkennend auf dieses dichte künstlerische Leben schreiben: Holm Heinke ist in dieser Region der mecklenburgischen Seenplatte, wohl der bedeutendste Lichtkünstler dieser Zeit.
Jahrzehntelang schon ist das Papier und die Ölkreiden, Aquarellfarben oder der Bleistift sein Begleiter, wenn er sich ins Café setzt, ebenso wenn er in den Urlaub fährt, oder auf dem Weg nach Hause anhaltend und direkt aus seinem Kofferraum sitzend die Feldberger Seenlandschaft hinaus zeichnet. Wundervolle gesehene Naturmomente übersetzt Holm Heinke in impressive Bilder, deren Sog man sich kaum entziehen kann: Da etwa leuchtet eine Waldlichtung in einem kühnen roséfarbenden Ton, während die Schatten der langen Bäume in einen satten Lila über den Waldboden tanzen. Oder der tiefdunkelblaue Flur eines Ateliers, auf dessen Boden sich zart das helle Grün des Gartens hineinschlängelt, wird gekonnt mit drei hellrosa Pastellkreidestrichen gerahmt, so dass das satte Grün des Gartens den Betrachter ebenso lockt, wie es wohl auch Holm Heinke nach draußen zieht.
Was sich der Künstler Holm Heinke mittels dieser vielzähligen Bilder erarbeitet hat, ist schlichtweg ein magischer Malkasten, mit dem er Pinselstrich für Pinselstrich in absurde aber ebenso faszinierende Traumbilderwelten eintauchen kann:
Hier waten etwa anachronistisch wirkende Figuren durch einen wassergefüllten Raum in deren Ecke sich bunt schimmernd die Schüttkohle häuft. Ein Reiter setzt zu einen jockeyartigen Sprung an, die vorderen Hufen des Pferdes haben das Kellerfenster schon passiert, während auf dem Fenstersims stehend ein Metronom die Stille in kurze Abschnitte zerteilt. In anderen Bildern sind die Lichtspiegelungen auf den Wasseroberflächen, lachsfarbende Rauchwölkchen am Horizont, berauschend leuchtende Ausblicke aus Fenstern oder in die Landschaft, aber auch der Glanz in den traurigen Augen eines Portraits so delikat und dramaturgisch absolut überzeugend gemalt, dass man auf diesen Pfaden geradewegs in farbexplosiven kafkaesken Situationen landet.
Wir freuen uns sehr eine kleine Auswahl des bildgewaltigen Oeuvres von Holm Heinke ab Freitag, dem 14. Juni 2024 zeigen zu können. Anlässlich dieser Ausstellung hat Holm Heinke auch einen Katalog zusammengestellt, der viele Bilder seines Schaffens in ein handliches Format bringt. Die Ausstellung wird ab 19.30 Uhr eröffnet durch ein Gespräch mit dem Künstler zu seinen Werken und einer kunstwissenschaftlichen Laudatio. Darüber hinaus werden die Bilder noch bis zum 21. Juli zu betrachten sein.
Text: Marieken Matschenz